Arsen
Arsen ist als Gift gut bekannt. Das Lehrbuch berichtet: „Bei der chronischen Toxizität nach inhalativer Aufnahme stehen Schädigungen der Schleimhäute der Atemwege mit respiratorischen Symptomen im Vordergrund. Neurologische Symptome und Hautschädigungen bzw. –veränderungen sind häufig. In einigen Fällen sind Funktionseinschränkungen des Herzkreislaufs und der Leber berichtet.“
Zu den Reaktionen der oberen Atemwege wird differentialdiagnostisch ausgeführt, dass zwei Arten von Symptomen (gemein ist wohl Symptommuster) entstehen können: „Septumperperforation, Schnupfen, Rachenkatharrh und Kehlkopfentzündung“ und „Symptome von Lufröhren- und Bronchialkatharrh und Zeichen von Lungeninsuffizienz …“ (Marquart 1994, S. 511).
Daraus ist zu entnehmen, dass die Wirkcharakteristik mit den Beschwerden und Diagnosen des Klägers gut übereinstimmt. Die Passage über die Schäden der oberen Atemwege zeigt auch, dass bei Vergiftungen, ganz besonders bei chronischen Vergiftungen, unterschiedliche Krankheitsbilder entstehen können, in Abhängigkeit von anderen Gegebenheiten, wie etwa Schwachpunkte des Organismus und Kombinationswirkungen.
Der Staubwert betrug 1,5 und 6,1 mg/kg. Die Wirkschwelle „für alle Effekte“ beträgt lt. Lehrbuch 0,001 mg/kg/d der akute Schwellwert 1 mg As/kg/d (a. a. O.).
Auch hier die gleiche Differenz: einen Faktor 1000! Es scheint so zu sein, dass unabhängig davon wie sich die Differenz im Einzelnen errechnet aus völlig unterschiedlichen Mechanismen ergibt sich ein Faktor 1000 bei Arsen, Permethrin oder den VOC für den Unterschied des Wirkniveaus von akut und chronisch. Das bewirkt der Zeitfaktor.