Potentiale und Funktion des ZNS
Test-Batterien der neuropsychologischen Toxikologie
Nach dem Stand der Wissenschaft - und zwar der Toxikologie (!), nicht der Psychologie - sind zur Bestimmung der cerebralen Funktionsstörungen die Test-Batterien der neuropsychologischen Toxikologie entwickelt worden. Sie sind mit den gültigen Diagnosekriterien der WHO 1985 verknüpft - jetzt auch im neuen Merkblatt zur BK 1317 (toxische Enzephalopathie und toxische Polyneuropathie durch Lösemittel).
Sie sind nicht neu. Der Begriff wurde schon 1913 geprägt. Die erste Test-Batterie datiert aus den 50er Jahren (Halstadt-Reitan). Sie sind allesamt standardisiert und validiert. Eine Übersicht gibt Hartmann.
Vertiefende Darstellungen in diversen Downloads finden sich unter Toxikologie/Schadstoffe/Lösungsmittel.
Hartmann bemerkt auch, dass seit 100 Jahren "die Entwicklung immer wieder unterbrochen wurde". Das bedeutet, dass die Entwicklung immer wieder willkürlich unterbrochen wurde. Der Skandal mit der Fälschung des ärztlichen Merkblattes zur Berufskrankheit 1317 (TE) hat demonstriert, dass die Unterdrückung dieser wichtigen Information in Deutschland ganz besonders erfolgreich praktiziert worden ist. Deshalb der Aufruf im blauen Kasten.
Aufruf Nach dem Tod von Dr. (h.c.) Karl-Rainer Fabig und Dr. Volker Remmers stehen in Deutschland fast keine Neurologen zur Verfügung, die eine toxische Enzephalopathie und eine toxische Polyneuropathie diagnostizieren können. Definitiv stehen derzeit keine Fachärzte zur Verfügung, die solche Diagnosen so gutachterlich präsentieren können, dass sie vor Gericht als unabweisbar richtig durchgehen. Es werden viele Verfahren scheitern, weil unsere Umweltärzte nicht wissen dass es anerkannte, definierte Diagnosen gibt (s.o.). Damit ist die Möglichkeit der rechtlichen Objektivierung verloren. Ohne anerkannte Diagnose - der Jurist nennt das "Stand der Wissenschaft" - keine Objektivierung. Fälle wie folgender mehren sich in der Praxis.
Deshalb geht von dieser Stelle der Aufruf an Mediziner, insbesondere an Fachärzte der Neurologie, mit der Bitte, sich mit der Tatsache vertraut zu machen, dass die toxische Enzephalopathie eine definierte Krankheit ist, deren Diagnosekriterien auch trennscharf eine Differentialdiagnose gegenüber anderen Enzephalopathien erlaubt. Als Gutachter bitte ich alle Betroffenen und Involvierten zur Kenntnis zu nehmen, dass es einen Stand der Wissenschaft gibt, der eine Anerkennung der Betroffenen sichert. Diese schlichte Tatsache wird zur Zeit auch von den Geschädigten, ihren Ärzten und ihren Anwälten nicht geglaubt. Ich bitte zum Schluss, mir noch einen Vorschlag zu gestatten: es ist dringend erforderlich, dass die deutsche Umweltmedizin einen Wissenstransfer in Sachen neuropsychologische Toxikologie in die Wege leitet oder wenigstens unterstützt. Diese Testverfahren sind seit 50 Jahren Standard und hier völlig unbekannt |
Bildgebende Verfahren - SPECT und PET
Für die Anwendung von SPECT und PET ist zu sagen, dass sie ein klares Bild von Funktionsstörungen liefern.
Für Juristen allerdings sind das nur "bunte Bilder". In der Tat, man sieht den Ort verminderter Durchblutung (SPECT) oder Glukoseumsetzung (PET). Derzeit wird vorgeschlagen die Ergebnisse mit den Diagnosekriterien der WHO zu koppeln. Für Gutachter und Mediziner wird ein
Papier zu Prozessstrategien präsentiert.
Der Stand des wissenschaftlichen Diskurses - zumindest in Deutschland - steht so, dass SPECT und PET immer dort zum Einsatz kommen, wo sie geeignet sind - mit einer einzigen Ausnahme, wenn es sich um Umweltvergiftungen handelt. Bei Ecstasy-Patienten gibt es keine aufgeregten Diskussionen über die Validiertheit, bei Pyrethroiden giftigste Angriffe bis hin zum Vorwurf der Verantwortungslosigkeit und Panikmache.
In dieser Situation gibt es nur eine Möglichkeit, die Sache in den Griff zu kriegen, nämlich die Anknüpfung der Ergebnisse aus den SPECT und PET-Bildern an die Diagnosekriterien der WHO zur TE - Strategiepapier wird auf Anfrage zugesandt:
info(at)dr-merz(dot)com.